Schwerpunkte künstlerische Arbeit von Susi Rosenberg
Themenkomplexe,
beispielsweise "Lehnung", "Bogen", "Path/Weg"
oder "Raumzeichnung" werden in immer neuen Ansätzen
untersucht, in manchen Arbeiten miteinander verknüpft
um Raum und Räumlichkeit zu definieren, real und sinnlich
erlebbar machen - gerade in einer Zeit, in der dem Virtuellen
so große Bedeutung beigemessen wird.
Die Wiederholung von manufakturartigen Arbeitsvorgängen
und das Messen mit dem "Gedächtnis des Körpers"
statt mit technischem Feinmesswerkzeug bringt eine menschliche
Komponente in den Arbeitsprozess.
Der so genannte "Fehler", das heißt hier:
die kleine, manchmal nur kleinste Abweichung in Maß,
Form und/oder Platzierung gewinnt als Gestaltungselement an
Bedeutung, bestimmt erheblich die weitere Entwicklung der
Arbeit im Raum.
Es entstehen in sich geschlossene Systeme mit verschiedenen,
ineinander greifenden Rhythmen; fast eigenständige Abläufe,
die doch erst im Zusammenklang ein komplexes Ganzes bilden,
ähnlich den verschiedenen, selbstständigen doch
gleichzeitig miteinander verbundenen Kreisläufen im menschlichen
Organismus.
Formulierungen
zur Thematik des Gedenkens bilden eine weitere, umfangreiche
Werkgruppe.
Mahnmal, Denkmal, Denkanstoß aus heutigem Ansatz in
dauerhafte Form zu bringen ist dabei ein wichtiger Aspekt.
Die Themen werden oft mehrfach verschlüsselt, verschiedene
Inhaltsebenen werden kombiniert oder miteinander verwoben.
Geschichte und Erinnerung ist meist ein Konglomerat aus vielen
verschiedenen Teilchen und Schichtungen.
Kleine, vielleicht auf den ersten Blick unwichtig erscheinende
Details, oft über Jahrzehnte in Gehirn und Körper
gespeichert, die aus einem kleinen Anlass an die Oberfläche
kommen, sind Auslöser für Erinnerungen an scheinbar
Vergessenes.
Authentische Fragmente aufzuspüren und symbolisch zu
materialisieren scheint mir daher ein geeignetes Mittel zu
sein, Komplexität und Gleichzeitigkeit physisch in den
Raum zu stellen. Direkte, bildhafte Darstellung wird bewusst
vermieden;
Vielmehr geht es um die Erstellung verschiedener Bezugsebenen
zu dem Ort, um kollektive und individuelle Erinnerung zu Ermöglichen,
Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen.
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